Pummelland | страница 6



"Eure Hoheit!"

Auf der Schwelle der Kerkerzelle stand der König von Pummelland. Aber was war das? Der König wurde plötzlich immer kleiner. Er wurde vollkommen winzig. Die Krone auf seinem Kopf geriet ins Wackeln und plumpste auf den Boden. Und aus dem königlichen Mantel heraus blickten zwei grinsende Gesichter. Es waren die Prinzessin Pummelinchen und ihre beste Freundin Pummelette!

"Ach, kleine Prinzessin!", wunderte sich der Lehrer noch mehr, "Ich muss wohl träumen."

"Nein, Ihr träumt nicht", krächzte Pummelette erkältet.

"Schnell, schnell, raus hier", trieb die Prinzessin zur Eile an.

Herr Pummelkowski verlor keine Zeit mehr mit leerem Gerede und schlüpfte durch die geöffnete Tür. Die alte Ratte piepste unzufrieden und verbarg sich wieder in ihrem Loch.


Von den Wachen war draußen nichts zu sehen. Die Kinder versteckten sich im Schatten der Palastmauer und liefen schnell zu den Toren. Schon nach einigen Minuten standen die Prinzessin Pummelinchen, ihre Freundin Pummelette und der Musiklehrer vor den Toren des Palastes.

"Was passiert denn jetzt? Der König wird sowieso erfahren, was passiert ist und dann…", der Lehrer kam nicht dazu, auszureden, weil ihn die Prinzessin unterbrach.

"Beeilt Euch, Herr Pummelkowski. Ihr müsst Euch in der Hütte im Wald verstecken und dürft Euch keine Sorgen machen. Ich werde mir schon was einfallen lassen."

Der Lehrer drückte die zerzausten Köpfe der Mädchen für einen Moment an sich und rannte in Richtung Wald davon. "Diese feinen Kinderlein! Wenn nur der König auch weiterhin nichts davon erfährt!", dachte er, als er sich im Gestrüpp eines Busches versteckte.

"Komm, wir gehen in den Palast – wir müssen noch den Mantel und die Krone zurück bringen", stellte die kleine Prinzessin fest.


Kapitel 7

Die Verkleidungsaktion

Eine Stunde früher, nachdem sie aus dem Kindergarten nach Hause gekommen war, hatte sich die Prinzessin den Plan für die Befreiung des Musiklehrers ausgedacht. Der Plan war ziemlich einfach: man brauchte sich nur als König zu verkleiden, den Kerkerschlüssel zu beschaffen und die Tür zu öffnen, hinter der der Lehrer schmachtete. Die Prinzessin schlüpfte unbemerkt in das königliche Schlafzimmer und ging in den geheimen Wandschrank hinein. Hinter dem war die Tür, die zu den Geheimgängen des Palastes führte. Nachdem sie einige Meter durch diese gelaufen war, stieß sie auf eine weitere Tür. Sie führte zu einer Kammer, in der alte, ausgemusterte Sachen aufbewahrt wurden. In der Kammer war es dunkel. Der schwache Schein einer Kerze flackerte in der Hand der Prinzessin.