Иностранные известия о восстание Степана Разина | страница 67



Umstandiger Bericht von dess grossen Rebellen wider Mosskau Stephen Razins Hinrichtung; Geschehen in der Stadt Mosskait der 6 Junii st. v. 1671

Es wird Zweifels ohne bereits in aller Wellt erschollen seyn, wie ein Rebell des Nahmens Stephan Razin ein Cosack vor einem Jahre sich Rebellischer weise zum Haupt einer grossen Anzahlen von Cosacken und Tatraren auffgeworfen, die Stadt Astrackan und selbi-ges gantzes Konigreich mit Gewaldt erobert und andere dinge Tyranischer weise verrichtet, dass er auch endlich die Dohnische Cosacken auff seine Seite zu bringen und also mit machtiger Hand wider Mosskau zu agiren sich ausserst bemuhtet habe; so dienet nun hierauff auch zu wissen, dass die besagte Dohnische Cosacken sich zwar also angestellet haben, ihm bey zu fallen: Sie thaten aber solcb.es zur List, um einen Fuchssen mit dem andern zu fangen.

Wie sie nun wusten, dass er sich mit seinem Bruder in einem schlechten Orte auffgehalten, und nichts beforchtet hatte, da haben sie ihn samt dem Bruder uberfallen und also beyde gefangen genommen. 1st er also am vergangenen Freytage mit 1000 Mussquetiren hieher gebracht und heute vor 2 Stunden, nach dem ich dieses schreibe, nach seinem Verdienste abgestrafft worden. Man hatte ihm hier zu einer sonderlichen Wagen von 7 Schuhe hoch verfahr-tiget, hierauff stundte er, dass ihn alle Menschen, derer mehr als 100000 waren, sehen kunten.

Auff dem Wagen war ein Galgen gemacht, darunter er stundte. Er war mit Ketten wol verwahret, und hatte auch eine um seinen schmale Lenden, welche sehr gross war, die Fusse waren auch damit gross beschweret, so hatte er auch eine um den Halss, welche um den Galgen umgeleget war. In der Mitten des Galgens war ein Holtz ubergemacht, da Er das Haupt anlegte, die Ha'nde waren aussgestreckt und jede an den Seiten des Wagens angenagelt.

Sein Bruder war auch mit Ketten an Handen und Fussen wohl verwaret, und waren auch seine Hande an dem Wagen angenagelt, womit Er also beyher gehen muste. Mann befundte diesen Beyganger, alss den Bruder, sehr zaghafft, dass ihm also von dem andern Haupt-Rebellen offmalss ein Hertze eingesprochen wurde und zwar einmahl mit diesen Worten: Du weist es, da wir solches anfingen, dass wir uns auch bey widrigen Successen kein basser Ende vermuhteten, und blib diser immer bey einer Coleur und Tyran-nischen Miene, furchete auch den Tod gantz nicht.

Es wurde von Ihr. Zarischen Majestat uns Deutschen und andern fremden Nationen, nebst einem Persianischen Gesandten die Gnade gethan, dass uns viel Soldaten nahe hinbeyfuhren musten, um solche Execution vor andern recht anzusehen, und den unsrigen davon Bericht zu geben. Wie dann auch einige von dem Blute bespritzet wurden. Erstlich wurden ihm die Arme, hernach die Fusse, und letzlich der Kopff abgehauen, welche funff Stucke auf Pfahle gestecket wurden. Der Rumpf soil auff den Abend den Hunden vorgeworffen werden, Nach ihm wurde noch ein Rebell gerichtet, und soil morgen auch sein Bruder gerichtet werden; dieses in Eyle. Wass mehr passiren wird, soil kunfftig gemeldet werden: Mosskau, zwo Stunden nach der Execution, den 6 Junii st. v.